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TRAUDL HECHER

Waltraud „Traudl“ Hecher-Görgl (* 28. September 1943 in Schwaz, + 10.01.2023) ist eine ehemalige österreichische Skirennläuferin. Sie zählte in den 1960er-Jahren zu den weltbesten Skirennläuferinnen und feierte über 50 Siege in internationalen Rennen. Bei den Olympischen Winterspielen 1960 und 1964 gewann sie jeweils die Bronzemedaille in der Abfahrt, zudem wurde sie zehnmal Österreichische Meisterin

 

Hecher wurde als jüngstes dreier Kinder von Sepp und Hanni Hecher in Schwaz geboren. Ihr Vater brachte sie und die beiden Brüder schon früh zum Skisport. Hecher gewann als Fünfjährige das Abschlussrennen eines Kinderskitages und stieg später über die Tiroler Nachwuchskader in die Mannschaft des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) auf. Im Winter 1959 kam sie unter dem damals neuen ÖSV-Damentrainer Hermann Gamon bei ersten größeren Wettkämpfen zum Einsatz, neben dem Skirennsport absolvierte sie die Handelsschule in Schwaz. 

Im Winter 1960/1961

 

war die damals 17-jährige Hecher bereits die dominierende Läuferin. Nach ihrem Sieg zu Saisonbeginn in der Abfahrt des Kriterium des ersten Schnees in Val-d’Isère gewann sie jeweils Abfahrt, Slalom und Kombination bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel – die in jenem Jahr zum letzten Mal für Damen ausgetragen wurden –, in Saint-Gervais-les-Bains und in San Martino di Castrozza. Sie wiederholte ihren Abfahrtssieg bei den Arlberg-Kandahar-Rennen in Mürren, gewann alle drei Riesenslaloms der Drei-Pisten-Rennen in Arosa sowie einen Riesenslalom in Maurienne und einen Slalom in Méribel

1960 Abfahrtsbronze in Squaw Valley bei Olympia mit 17 Jahren

 

Der Durchbruch an die Weltspitze gelang der damals 16-Jährigen im Winter 1959/1960, als sie zunächst in Abfahrt und Kombination der Hahnenkammrennen von Kitzbühel ihre ersten bedeutenden Siege feierte. Eine Woche später gewann sie bei den Österreichischen Meisterschaften in Saalfelden ihre ersten beiden nationalen Meistertitel in Slalom und Kombination. Damit sicherte sie sich noch einen Startplatz für die im Februar ausgetragenen Olympischen Winterspiele 1960 in Squaw Valley, wo sie hinter der Deutschen Heidi Biebl und der US-Amerikanerin Penny Pitou die Bronzemedaille in der Abfahrt gewann. Nach den Spielen gewann Hecher bei der anschließenden Nordamerika-Tournee den Slalom des Harriman Cups in Sun Valley und die Abfahrt der Nordamerikanischen Meisterschaften[1] in Stowe. Zurück in Europa gewann sie unter anderem noch die Abfahrt der Arlberg-Kandahar-Rennen in Sestriere.

WM 1962 Chamonix

trotz FIS Weltranglistenerste in der Abfahrt ohne Erfolg

 

Im nächsten Winter feierte sie im Jänner 1962 Siege in der Abfahrt der SDS-Rennen in Grindelwald und der Silberkrugrennen in Bad Gastein, doch bei der Weltmeisterschaft 1962 im Februar in Chamonix blieb Hecher – die vor WM-Beginn in der FIS-Weltrangliste an erster Stelle in Abfahrt, Riesenslalom und Slalom lag[2] – mit einem sechsten Kombinationsrang als bestem Ergebnis weit hinter den Erwartungen. Gegen Saisonende gelangen ihr dann wieder zwei Siege in Abfahrt und Kombination der Arlberg-Kandahar-Rennen in Sestriere.

1964: Nochmals Abfahrtsbronze bei Olympia

 

Ohne Sieg blieb Hecher jedoch im Winter 1963/1964. Zweite Plätze im Riesenslalom von Grindelwald und der Abfahrt in Bad Gastein waren ihre besten Ergebnisse. Sie zählte daher bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck nicht zu den absoluten Favoritinnen. Hinter ihren Landsfrauen Christl Haas und Edith Zimmermann gewann sie wie schon vier Jahre zuvor die Bronzemedaille in der Abfahrt. Mehrere Siege gelangen ihr wieder 1964/1965, unter anderem in Abfahrt und Kombination der Krummholzrennen in Haus im Ennstal, in allen vier Wettbewerben des Alpen-Cups in Davos (Abfahrt, Riesenslalom, Slalom und Kombination) sowie in der Abfahrt von Vail.

 

Im Winter 1965/1966

 

folgten Siege in Abfahrt und Kombination der Silberkrugrennen von Bad Gastein, in zwei Abfahrten in Saalbach-Hinterglemm und Cavalese sowie im Slalom des Goldenen Fuchses in Marburg. Bis zur erst im August ausgetragenen Weltmeisterschaft 1966 in Portillo hielt ihre Form des Winters allerdings nicht an. Sie wurde nur 13. im Slalom und 16. in der Abfahrt, womit sie ihre – in Anbetracht der zahlreichen Rennsiege – eher bescheidene Medaillenbilanz bei Großereignissen nicht aufbessern konnte. In der Saison 1966/1967, in der die wichtigsten Rennen erstmals im Weltcup zusammengefasst wurden, belegte Hecher zwei dritte Plätze im Slalom am Monte Bondone und im Riesenslalom von Jackson Hole, womit sie in der Weltcupgesamtwertung 1967 den siebten Platz belegte. Vor Einführung des Weltcups war Hecher in inoffiziellen Jahreswertungen dreimal die Gesamtsiegerin gewesen. Ein Sieg gelang ihr 1967 nur in einem nicht zum Weltcup zählenden Riesenslalom in Innsbruck sowie in der Abfahrt der Österreichischen Meisterschaften in Schruns, womit die damalige österreichische Rekordmeisterin ihre Zahl an nationalen Titeln auf insgesamt zehn erhöhte.

 

Sommer 1967 Karrierende

 

Nach psychischen Problemen beendete Hecher im Sommer 1967 ihre Karriere. Sie schloss ihre Ausbildung an einer Damenmodeschule ab, die sie schon während ihrer aktiven Laufbahn als Gasthörerin begonnen hatte, und legte die Meisterprüfung als Schneiderin ab. Hecher war verheiratet mit dem Theologen und Gesprächstherapeuten Anton Görgl, mit dem sie in Parschlug in der Steiermark lebte. Von ihren drei Kindern wurden Stephan Görgl (* 1978) und Elisabeth Görgl (* 1981) ebenfalls Skirennläufer. Hecher-Görgl starb am 10. Jänner 2023 in ihrem Geburtsort Schwaz.[1]

 

 

 

 

CHRISTOPH GRUBER

Christoph Gruber (* 25. März 1976 in Schwaz) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer, der vor allem in der Disziplin Super-G, aber auch in der Abfahrt und im Riesenslalom erfolgreich war. Er wurde 1995 zweifacher Juniorenweltmeister und gewann 2000 die Europacup-Gesamtwertung. In seinen zwölf Saisonen im Weltcup gewann er fünf Rennen. Gruber nahm zweimal an Olympischen Winterspielen und fünfmal an Weltmeisterschaften teil. Sein bestes Resultat dabei war der vierte Platz im Super-G der WM 2007. 

Schon in seiner Kindheit fuhr Christoph Gruber Skirennen für seinen Heimatverein Turnerschaft Schwaz. Er ist Absolvent der Skihandelsschule Stams und war seit 1993 im Kader des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV). Die ersten großen Erfolge gelangen dem Tiroler im Winter 1994/95. Ende Februar wurde er Österreichischer Juniorenmeister im Riesenslalom und im Super-G, Anfang März gewann er sein erstes Europacuprennen und kurz darauf wurde er Juniorenweltmeister im Riesenslalom und in der Kombination. 

 

Weltcup Saison 2000/2001

 
erster Podestplatz im Super-G auf der Birds of Prey und Sieg in Garmisch-Partenkirchen vor dem Herminator
Ab der Saison 2000/01 war Gruber nur noch im Weltcup am Start. Sein erstes Top-10-Resultat war der sechste Platz im Super-G von Lake Louise am 26. November 2000. Eine Woche später schaffte er im Super-G von Beaver Creek seinen ersten Podestplatz, wobei er nur dem Schweden Fredrik Nyberg um knappe drei Hundertstelsekunden unterlegen war. Am 21. Dezember 2000 stand der Tiroler mit seinem Sieg im Riesenslalom von Bormio erstmals ganz oben auf dem Podest. Der zweite Sieg folgte Ende Jänner 2001 im Super-G von Garmisch-Partenkirchen, den er mit einem Hundertstel Vorsprung auf Landsmann Hermann Maier gewann. Damit belegte er hinter Maier den zweiten Rang im Super-G-Weltcup und den elften Platz in der Gesamtwertung. 

In der Saison 2001/02 

 

blieb Gruber ohne Podestplatz. Zwei vierte Plätze im Super-G von Val-d’Isère und im Riesenslalom von Alta Badia waren seine besten Resultate. In Alta Badia stellte er dabei einen Rekord auf, als er von Platz 30 nach dem ersten Durchgang im zweiten Durchgang einen Sprung um 26 Plätze machte.[1] Mit insgesamt elf Top-10-Ergebnissen kam er wie im Vorjahr auf Platz elf im Gesamtweltcup und in der Super-G- und Riesenslalomwertung jeweils unter die besten zehn.  

Die Saison 2002/03 

 

brachte für Gruber wieder zwei Podestplätze. Im Riesenslalom von Val-d’Isère fuhr er auf Rang drei (wiederum mit einem Sprung um 26 Plätze, nachdem er im ersten Durchgang 29. war)[1] und im Super-G von Kitzbühel auf Platz zwei. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz kam er im Super-G jedoch nur auf Rang 14. Der neunte Platz im Riesenslalomweltcup war sein bestes Gesamtergebnis in dieser Disziplin. Im Winter 2003/04 kam der Tiroler ebenfalls zweimal auf das Podest. Im Riesenslalom von Adelboden und im Super-G von Sestriere wurde er jeweils Dritter.

 

2004/2005

 

Nach einem Materialwechsel im Sommer startete Gruber mit schlechten Resultaten in die Saison 2004/05. Erst ab dem Jahreswechsel fuhr er wieder unter die besten zehn und mit dem zweiten Platz in der Lauberhornabfahrt in Wengen kam er schließlich in die Mannschaft für die Weltmeisterschaft 2005 in Bormio. Dort bestritt er jedoch nur den Riesenslalom, bei dem er nach Rang 37 im ersten Durchgang im zweiten Lauf nicht mehr startete. In der mannschaftsinternen Qualifikation für die Abfahrt konnte er sich nicht durchsetzen. Nach der enttäuschenden WM feierte Gruber am 20. Februar 2005 seinen ersten Weltcupsieg seit vier Jahren. Er gewann den Super-G von Garmisch-Partenkirchen mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung auf den Schweizer Didier Défago. Im Abfahrtsweltcup erzielte er mit Platz neun seine beste Gesamtplatzierung.

2006 nochmals Sieg im Super-G von Garmisch-Partenkirchen 

Die Saison 2005/06 begann wieder mit schwächeren Leistungen und Gruber fuhr in den ersten Monaten nie in die Top-10. Im Super-G von Garmisch-Partenkirchen gelang ihm aber wieder ein Sieg, diesmal mit über acht Zehntelsekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Scott Macartney. Damit sicherte er sich auch einen Startplatz im Super-G bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin, wo er jedoch nur auf Rang 19 kam. In der Saison 2006/07 fuhr Gruber zweimal auf das Podest. Im Super-G von Gröden wurde er Zweiter und in der Abfahrt beim Saisonfinale in Lenzerheide Dritter.

2007 das verflixte Hunderstel von Åre Platz 4 bei der WM

 

Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Åre verpasste er nur ganz knapp die Medaillenränge. Im Super-G belegte er eine Hundertstelsekunde hinter dem Drittplatzierten Schweizer Bruno Kernen und zeitgleich mit Didier Cuche den vierten Platz. Im Riesenslalom schied er im ersten Durchgang aus, in der Abfahrt erhielt er keinen Startplatz.

In der Saison 2007/08 

 

gewann Gruber den Super-G von Whistler und er wurde Dritter im Super-G von Beaver Creek. Im Disziplinenweltcup kam er damit auf Platz fünf. Die Saison 2008/09 verlief recht enttäuschend. Der sechste Platz im Riesenslalom beim Saisonauftakt in Sölden blieb sein bestes Ergebnis und nur ein weiteres Mal schaffte er es unter die besten zehn. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Val-d’Isère konnte er sein einziges Rennen, die Abfahrt, nicht beenden.

 

Saison 2009/10 

 

war Christophs beste Platzierung ein 18. Rang im Super-G von Val-d’Isère. Am 16. Jänner 2010 stürzte er beim Einfahren für die Abfahrt von Wengen und erlitt dabei eine schwere Gehirnerschütterung, einen Riss im Schienbeinkopf, ein angerissenes Kreuzband und eine Meniskusquetschung im linken Knie. Damit war für ihn die Saison vorzeitig zu Ende.

April 2010 Karriereende

 

Am 7. April 2010 gab Christoph Gruber das Ende seiner Sportkarriere bekannt und in Zukunft als Berufspilot arbeiten zu wollen.

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